Alexandra Dechant

Die Kraft der Selbstheilung. Aktiviere Deinen inneren Arzt

Ernährung

Der Herbst ist schon voll im Gange und die ersten Schnupfennasen laufen herum. Da stelle ich mir oft die Frage, wie ich mich und meinen Körper davor schützen kann. Was kann ich tun, um in dieser "Übergangszeit" gesund und vital zu bleiben? Genau darum geht es heute in meinem Artikel "Aktiviere deinen inneren Arzt". Ich möchte Dir einige Tipps und Anregungen geben, damit Du im Herbst und Winter rundum gut versorgt bist, Dich wohl und ausgeglichen fühlst und die Kraft der inneren Selbstheilung nutzt.

Die beste Medizin steckt in uns selbst. Das Wunderbare: Mit der richtigen Ernährung, Entspannung und etwas Bewegung können wir unsere innere Heilkraft stärken. In jedem von uns stecken Selbstheilungskräfte. Und die sind kein außergewöhnliches Phänomen. Permanent - in jeder Sekunde - repariert und erneuert sich unser Körper. Zellen teilen sich und Schadstoffe werden ausgeleitet. All das geschieht ganz ohne unser Zutun. Manchmal können wir sogar dabei zusehen, wie sich unser Körper heilt, etwa wenn wir uns in den Finger geschnitten haben: Es blutet und nach einiger Zeit verschließt sich die Wunde, bis sie schließlich nach einigen Tagen komplett verheilt ist. Schon Hippokrates sagte: "Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Inneren eines jeden von uns liegt." Das heißt nicht, dass jede Krankheit besiegbar ist, aber viele unterschätzen, zu welchen Leistungen unser Körper fähig ist. Dazu muss er aber bestmöglich unterstützt werden.

Die Selbstheilungskräfte lieben Entspannung!

Der Körper und unsere Psyche hängen eng miteinander zusammen. Wer beispielsweise dauerhaft unter Stress steht, ist viel häufiger erkältet. Auch Menschen, die ständig unter Ängsten und  Sorgen leiden, sind anfälliger für Krankheiten. Umgekehrt gilt es als erwiesen, dass optimistische, ausgeglichene Menschen dagegen besser gewappnet sind. Auch ein gutes soziales Netzwerk erhöht unsere Stresstoleranz, da das Bindungshormon die Ausschüttung von Stresshormonen bremst. Mit unserem Innenleben, also so wie wir uns fühlen, können wir körperliche Vorgänge beeinflussen - im negativen wie im positiven Sinn. Was kannst Du also tun, um unseren inneren Arzt zu stärken?

  • Einige Minuten innehalten: Stresshormone wirken sich negativ auf unsere Gesundheit aus.    Yoga oder autogenes Training können uns beim Abschalten helfen. Gönne Dir täglich    eine kurze Entspannungspause von 5 bis 10 Minuten. Ich habe das Meditieren lieben   gelernt und nehme mir täglich ein paar Minuten "Alexzeit" :-)
  • Schlaf gut: Vor allem in der Nacht regenerieren sich unsere Zellen. Wer unter der Woche    zu wenig schläft, sollte am Wochenende einige Stunden Schlaf nachholen.
  • 10.000 Schritte am Tag: Bewegung erhöht die Durchblutung und damit auch die Sauerstoffversorgung unserer Zellen. Es muss kein anstrengender Dauerlauf sein.

Schon 20 Minuten Spazierengehen sind wertvoll für unsere Gesundheit. Neben der Psyche gibt es noch einen weiteren Faktor, der für unser körperliches Wohlbefinden entscheidend ist: Die Gesundheit unserer Zellen. Das Prinzip der Selbstheilung ist ein Grundgesetz all unserer Zellen. Pro Sekunde sterben etwa 50 Millionen von ihnen ab, gleichzeitig entstehen ebenso viele neue. Zellen lieben ausgewogenes Essen! Um unsere Zellen fit zu halten, sollten wir sie gut ernähren. Einige Vitamine und Spurenelemente haben dabei teilweise auf Hunderte von Stoffwechselvorgängen Einfluss.

Gegen manche Krankheiten können wir "anessen". Einige Menschen haben stärkere Widerstandskräfte als andere. Sie erkranken seltener, stecken sich seltener an und überwinden viele Erkrankungen auch ohne ärztliche Hilfe. Ein Teil dieser Heilkraft geht sicherlich auf unsere Psyche und auf genetische Faktoren zurück. Eine weitere Schaltstelle ist aber auch unsere Ernährung. Essen wir gesund, bekommen unsere Zellen viele Vitamine, Spurenelemente und Antioxidantien - und unser Selbstheilungssystem arbeitet auf Hochtouren.

Was kannst Du also zu Dir nehmen, um gesund und munter durch die kalte Jahreszeit zu kommen?

Vitamin C: Stärkt die Abwehrkräfte

Vitamin C ist sicherlich das bekannteste Vitamin mit einer immunstärkenden Wirkung. Tatsächlich schützt es den Körper nachweislich vor Infekten – vor allem in Stress-Situationen und unter erschwerten Bedingungen (zum Beispiel extremem Klima). Frühzeitig zu Beginn einer Erkältung eingenommen, kann die Gabe von 2 bis 3 Gramm täglich die Beschwerden eines grippalen Infekts nachweislich lindern und die Dauer der Erkrankung verkürzen.

Vitamin C: Lebensmittel mit hohem Gehalt

Acerola-Kirsche, Sanddorn, Papaya, Schwarze Johannisbeeren, Rote Paprika, Kohl, Brokkoli, Kiwi, Orange

Vitamin D: Sonne für das Immunsystem

Gerade in der kalten Jahreszeit ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D wichtig, denn das sogenannte Sonnenvitamin leistet einen entscheidenden Beitrag für die Funktionsfähigkeit unserer Immunabwehr. Vitamin D können wir nur in relevanten Mengen produzieren, indem wir unsere Haut der Sonne aussetzen – im Winter ist das in unseren Breitengraden schlicht unmöglich. Wer nicht täglich fetten Fisch und Lebertran zu sich nehmen möchte, supplementiert am besten. Um für die Erkältungssaison gut gerüstet zu sein, empfiehlt es sich außerdem, während der Sommermonate die Vitamin-D-Speicher zu füllen. Dafür ist gar kein exzessives Sonnenbaden nötig: Schon 15 Minuten Sonneneinstrahlung auf den zu maximal einem Viertel bekleideten Körper reichen dafür aus.

B-Vitamine: Der zellstarke Komplex

Ein Mangel an B-Vitaminen kann nicht nur zahlreiche ernsthafte Erkrankungen wie Demenz begünstigen, auch das körperliche Abwehrsystem und unsere Zellen profitieren von einer guten Versorgung mit Vitaminen aus dem B-Komplex. Die Vitamine B6, B12 und B9 (Folat) haben sogar eine nachweislich direkte positive Wirkung auf das Immunsystem. Der Bedarf an Vitamin B12 lässt sich im Grunde ausschließlich über tierische Lebensmittel decken. Für Menschen, die sich überwiegend oder ausschließlich pflanzlich ernähren, empfiehlt sich ein Nahrungsergänzungsmittel.

Vitamin B6: Lebensmittel mit hohem Gehalt

Kartoffeln, Banane, Linsen, Spinat

Vitamin B9 (Folat): Lebensmittel mit hohem Gehalt

Kichererbsen, Rote Bohnen, Feldsalat, Spinat, Grünkohl, Rosenkohl Tipp: Achte bei der Zubereitung von Vitamin-B-reichen Lebensmitteln darauf, dass sie nicht zu lange (bzw. unnötig lange) gelagert, erhitzt oder gekocht werden. Der Anteil dieser hitzeempfindlichen Nährstoffe reduziert sich nämlich durch Erhitzen, Kochen und Braten der Lebensmittel sowie zu lange Lagerzeit nach der Ernte.  

Eisen und Zink: Das Immun-Duo unter den Spurenelementen

Die Spurenelemente Eisen und Zink gehören zu den wichtigsten Mineralstoffen für das Immunsystem. Eisen ist für das Wachstum und die Vermehrung der Körperzellen unverzichtbar. Allgemein bekannt ist Eisen wohl vor allem für seine vielfältigen Aufgaben bei der Blutbildung und dem Sauerstofftransport durch das Blut. Zahlreiche Stoffwechselvorgänge, die Energieversorgung der Zellen sowie das Immunsystem sind von einer guten Versorgung mit dem Spurenelement abhängig. Doch gerade Frauen und Mädchen bleiben häufig unter der täglichen Zufuhrempfehlung. Das gilt auch für Vegetarier und besonders für Veganer, die sich ausschließlich pflanzlich ernähren.  Zink ist Baustein vieler wichtiger Enzyme im Körper und am Wachstum, der Teilung und der Spezialisierung der Zellen beteiligt. Vor allem das Immunsystem profitiert von Zink, das der Körper im Übrigen nicht besonders lange speichern kann. Zinkmangel führt zur Herabsetzung der körperlichen Abwehrreaktion. Umgekehrt kann Zink die Dauer einer Erkältung und die Heftigkeit ihrer Symptome nachweislich stark reduzieren – vorausgesetzt, man nimmt es innerhalb der ersten 24 Stunden nach Eintritt der Beschwerden ein. Das Spurenelement reduziert nicht nur Erkältungssymptome wie Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen oder Halsschmerzen, es hat auch entzündungshemmende, antibakterielle Eigenschaften.

Zink: Lebensmittel mit hohem Gehalt

Kürbiskerne, Austern, Linsen, Weiße Bohnen, Haferflocken, Paranüsse, Buchweizen

Eisen: Lebensmittel mit hohem Gehalt

Kürbiskerne, Pseudogetreide (Amarant, Quinoa), Hirse, Linsen, Pistazien, Kichererbsen, Vollkornhaferflocken, Roher Spinat, Fenchel, Rinds- oder Kalbsleber Die Bioverfügbarkeit von Eisen erhöht sich, wenn gleichzeitig Vitamin-C-haltige Lebensmittel gegessen werden oder man dazu Orangen- oder Zitronensaft trinkt, da Vitamin C die Aufnahme von Eisen fördert.

Pflanzenstoffe: Natürliche Abwehrstoffe

Zu den sekundären Pflanzenstoffen mit dem breitesten Wirkprofil und dem größten positiven Einfluss auf das Immunsystem gehören die Flavonoide. Sie sorgen in der Pflanze für den Farbstoff und sind auch in heimischen Pflanzen reichlich vertreten: Äpfel, Birnen, Zwiebeln, Kirschen, Auberginen, Tomaten, Beerenobst, Buchweizen, Schwarzer und grüner Tee, Sellerie, Chicorée Eines der bekanntesten Flavonoide ist OPC (Oligomere Proanthocyanidine). Der vor allem in Rinden und bitteren Kernen vorkommende Pflanzenstoff hat starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Flavonoide sind vor allem in den farbintensivsten Lebensmitteln in großen Mengen enthalten. Da sich ihr größter Anteil in der Schale befindet, sollte diese wann immer möglich mitgegessen werden.

Probiotika: Für das Immunsystem im Darm

In der Darmflora werden nicht nur mithilfe der guten Darmbakterien direkt eindringende Keime vor Ort bekämpft, es befinden sich auch über 70 Prozent der Immunzellen des gesamten körperlichen Abwehrsystems im Verdauungstrakt. Den Darmbakterien kommt dabei eine zentrale Rolle zu: Sie kommunizieren mit den Abwehrzellen und helfen ihnen dabei, gute von schlechten Körperzellen zu unterscheiden. Nährstoffarme, ungesunde Ernährung, chronischer Stress, Nikotin und Alkohol oder Antibiotika – sprich: alles, was den Darmbakterien schadet – wirkt sich negativ auf das gesamte Immunsystem aus.  Indem wir auf die Gesundheit des Darms achten, können wir unserem Immunsystem aber auch etwas Gutes tun, indem wir ihm Probiotika über die Ernährung oder als Präparate zuführen. Die guten Bakterien siedeln sich im Darm an und vermehren sich dort, was der Darmflora zugutekommt. Im Idealfall ergänzen wir die Ernährung um Präbiotika, Pflanzenstoffe, die den guten Darmbakterien als artgerechte Nahrung dienen.  

Probiotische Lebensmittel

Joghurt aus tierischer oder Pflanzenmilch (naturbelassen, nicht pasteurisiert), Kefir, Sauerkraut (roh, denn durch das Kochen gehen die Bakterien verloren), Fermentiertes Gemüse (milchsauer vergärt, ohne Zugabe von Essig), Apfelessig

Präbiotische Lebensmittel

Topinambur, Chicorée, Artischocken, Schwarzwurzeln und Pastinaken, Zwiebeln und Lauch, Knoblauch, Bananen. Oft ist es nicht möglich, sich immer bewusst und gesund zu ernähren, da können wir sehr gerne mit guten Nahrungsergänzungen nachhelfen. Meine Familie und ich lieben die Produkte der Firma JuicePlus einholen :-)

Fangen wir an uns um uns zu kümmern und auf uns aufzupassen! Denn nur in einem gesunden, vitalen Körper lässt es sich mit Freude durchs Leben tanzen. Gewöhnen wir uns an, die 3 Pfeiler für ein gesundes Leben zu integrieren: gesundes Essen, Bewegung und Entspannung. Lächle täglich Dein Spiegelbild an und sei dankbar für Dein Leben! Es ist so wundervoll:-)

Ich wünsche Dir eine wunderbare Woche. Bleib in Balance.

Deine Alex